Was Sie wissen sollten

Der Krankenpflegeverein Ostfildern e. V. informiert Sie regelmäßig über wichtige Themen rund um die Pflege im Alter und mögliche Schwierigkeiten. Pflegende Angehörige und Betroffene können sich hier informieren.

Fit durch eine gesunde Lebensweise
Heim oder Daheim? Wer früh plant, findet die beste Lösung.
Palliative-Care – ein spezielles Pflegekonzept für unheilbar Kranke
Damit die Medizin auch wirklich hilft…
Einstufung bei der Pflegeversicherung
Pflegende Angehörige
Kinästhetik
Diabetes
Demenz

Wir geben Ihnen Tipps und unterstützen Sie bei wichtigen Entscheidungen mit unserem Fachwissen. Gerne beraten wir Sie auch persönlich. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Ratschläge

Fit durch eine gesunde Lebensweise

Eine gesunde Lebensweise hat im Alter eine besondere Bedeutung. Denn wer sich gut ernährt und bewegt, ist in der Regel leistungsfähiger und gesünder. Doch gerade die Ernährung entspricht oft nicht den Bedürfnissen. Hierzu ein paar einfache Tipps. Trinken Sie ausreichend, mindestens 1,5 – 2 Liter Wasser täglich. Da im Alter das Durstempfinden nachlässt, stellen Sie sich die Trinkmenge morgens für den Tag bereit, damit Sie kontrollieren können, wie viel Sie getrunken haben. Besonders demente Menschen brauchen hier Hilfe. Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten. Essen Sie reichlich Obst und viel Gemüse, denn diese Lebensmittel enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe jedoch weniger Kalorien. Dadurch entsprechen Sie ganz besonders den Bedürfnissen in späteren Jahren, da hier der Kalorienbedarf zwar sinkt, der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen jedoch nicht. Achten Sie auf Ihre Calcium Versorgung und trinken viel Milch bzw. essen Milchprodukte. Wer keine Milch mag oder verträgt, kann auf Dickmilch, Joghurt, Kefir o. ä. ausweichen. Auch Käse insbesondere Hartkäse( z.B. Emmentaler, Parmesan) hat viel Calcium. Gehen Sie jeden Tag nach draußen. Unter Einfluss des Sonnenlichtes wird aus einer Vorstufe in Ihrer Haut Vitamin D gebildet, das zum Aufbau und Erhalt des Knochens notwendig ist.

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Heim oder Daheim? Wer früh plant, findet die beste Lösung

Können wir im Alter daheim bleiben oder ist es besser, in ein Altersheim zu gehen? Das sind Fragen, die oft verdrängt werden, bis die Umstände zu einer Entscheidung zwingen. Doch unter Zeitdruck kommen nicht immer die besten Lösungen zustande. Generell gilt, wer früh plant, findet für sich auch den optimalen Weg. „Die Frage Heim oder Daheim muss individuell entschieden werden, da gibt es kein Patentrezept“. Dennoch gibt es einige Anhaltspunkte, die eine Entscheidung erleichtern. Ein starkes soziales Umfeld mit Familienangehörigen oder Freunden, die sich kümmern, ist sehr wichtig, wenn man zuhause bleiben möchte. Dagegen sind Patienten, die unter Demenz leiden, weglaufen oder desorientiert sind, in einer speziellen Pflegeeinrichtung oft besser aufgehoben. Grundsätzlich ist es aber heute möglich, auch schwer erkrankte Menschen zuhause zu betreuen und zu pflegen, aber das will gut geplant sein. Dabei sind wir ihnen gern behilflich. Planen Sie rechtzeitig gemeinsam mit ihren Angehörigen. Was sind die Folgen, wenn Sie zuhause bleiben? Was muss organisiert werden? Lassen Sie sich vom Krankenpflegeverein beraten.

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Pflegende Angehörige. Aus Nächstenliebe an sich selbst denken

Rund dreiviertel aller pflegebedürftigen Menschen werden zuhause versorgt. Dabei tragen die Angehörigen oft über Jahre die Hauptlast der Pflege. Körperliche und seelische Erschöpfung, familiäre Spannungen und Isolation durch die zeitliche Belastung sind häufig die Folge.

Die Überbelastung führt nicht selten zu einem Zusammenbruch. Deshalb ist es wichtig, dass Angehörige auch an sich selbst denken und vorbeugen. Verhindert wird das oft durch ein schlechtes Gewissen.

Unser Rat: Planen Sie gezielt Freiräume, z.B. indem Sie die Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen. Pflegen Sie Ihre Beziehungen. Nehmen Sie Angebote für Gespräche in Anspruch. Legen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie eine genaue Aufgabenteilung fest. Es gibt vielfältige Hilfsangebote in Ostfildern für ältere Menschen und pflegende Angehörige.

Der Krankenpflegeverein Ostfildern e.V. berät Sie gerne. Gesprächsgruppen und Schulungen für pflegende Angehörige Einstufung in die Pflegeversicherung Verhinderungs- und Kurzzeitpflege Besuchsdienst für verwirrte Menschen Hilfe für Schwerkranke und Sterbende.

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Damit die Medizin auch wirklich hilft…

Arzneimittel helfen. Allerdings nur, wenn sie von den Patienten richtig angewendet werden. Schätzungen der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2003 ergaben, dass sich lediglich die Hälfte der Patienten an die Anweisungen von Arzt, Apotheker oder den Beipackzettel halten. Und das kann Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben. Lagertemperaturen:

Achten Sie auf die Angaben für die Lagerung. „Raumtemperatur“: das bedeutet eine Lagerung bei 15 bis 25 C° „Kühlschrank“: das bedeutet eine Lagerung bei 2 bis 8 C° Arzneimittel nie im Tiefkühlfach aufbewahren. Achtung: Im Kühlschrank besteht Frostgefahr an der Rückwand. Haltbarkeit:

Beachten Sie Haltbarkeitsdatum und Aufbrauchanweisungen. Aufbrauchfristen bei geöffneten Packungen: Konservierte Augentropfen halten ca. 4 – 6 Wochen Tropfen und Säfte i. R. 6 Monate Wasserfreie Salben etwa 1 Jahr Wasserhaltige Cremes ca. 3 – 6 Monate Einnahme:

Achten Sie prinzipiell darauf, wann ein Arzneimittel eingenommen werden soll (z.B. nach, vor oder während des Essens). Denn der Zeitpunkt der Einnahme hat Einfluss auf die Wirksamkeit. Wechselwirkungen: Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Nahrungsmitteln sind möglich, zum Beispiel bei Grapefruitsaft, Tee, Kaffee, Milch. Wechselwirkungen zwischen einzelnen Arzneimitteln sind möglich (z.B. langsameren Abbau). Teilung und Zerkleinerung von Tabletten:

Nur Tabletten mit Bruchkerbe teilen. Geteilte Tabletten nicht lange lagern. Zermörsern nur im Einzelfall. Häufig zerstört das Zermörsern die Wirkungsweise, z.B. bei magensaftresistenten Zubereitungen. Besonderheiten bei Tabletten:

Schlucken Sie Tabletten mit aufgerichtetem Oberkörper mit einem Glas Wasser. Keinen Tee, Kaffee, Milch oder andere Getränke verwenden. Besonderheiten bei Brausetabletten:

Unmittelbar vor dem Einnehmen auflösen. Denn wenn die aufgelösten Tabletten zu lange stehen, verändern sich viele Wirkstoffe.

Nur Wasser zum Auflösen nehmen, andere Getränke sind ungeeignet. Besonderheiten bei Säften:

Suspensionssäfte bitte vor Gebrauch schütteln, denn die Wirkstoffpartikel setzen sich bei längerem Stehen ab. Antibiotikasäfte (Trockensäfte) nach der Zubereitung im Kühlschrank lagern. Besonderheiten bei Augen, Nasen- und Ohrentropfen:

Vor der Anwendung in der Hand auf Körpertemperatur anwärmen. Ohrentropfen: Kopf nach dem Einträufeln ca. 3 Minuten auf der Seite gedreht lassen – keine Watte in den Gehörgang stopfen. Falls mehrere Augentropfen verordnet sind, einige Minuten Abstand lassen zwischen den Applikationen. Besonderheiten bei Salben etc.:

Speziell verordnete und hergestellte Rezepturen sind zum Teil nicht konserviert, deshalb auf die Aufbrauchfristen achten.

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Pflegeversicherung

Einstufung Pflegeversicherung – Hilfe bei der Antragstellung

Die Einstufung des Pflegebedürftigen in einen der 5 Pflegegrade entscheidet über den Umfang der Leistungen der Pflegeversicherung. Die Krankenkassen ermitteln die Pflegebedürftigkeit zum einen mit einer Untersuchung des medizinischen Dienstes der Krankenkassen und beziehen andererseits den von Ihnen ausgefüllten Antrag, Fragebögen und das sogenannte Pflegetagebuch in die “Bewertung” mit ein. Deshalb ist beim Ausfüllen der Anträge, Fragebögen oder des Pflegetagebuches große Sorgfalt geboten. Die Praxis zeigt uns, dass fast jeder an dieser Stelle Beratung braucht. Hier helfen wir gern.

Tipps: Fordern Sie bei Ihrer Krankenkasse zusammen mit dem Informationsmaterial über die Pflegeversicherung einen Antrag zur Einstufung an. Studieren Sie die Informationen sorgfältig. Lassen Sie sich von uns für die Antragstellung oder auch für das Ausfüllen des Pflegetagebuches beraten. Achtung: Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung besteht nur für Tätigkeiten, die der Pflegebedürftige nicht mehr (oder nur mit Anleitung) kann. Beispiel: Wenn Sie angeben: „Meine Mutter schafft es gerade noch, sich selbst zu waschen “ so heißt das: Sie kann es noch selber machen. In diesem Fall tritt die Pflegeversicherung nicht ein. Beachten Sie, dass der medizinische Dienst der Krankenkassen erst etwa drei bis vier Wochen nach der Antragstellung die Untersuchung (bei Ihnen zuhause) durchführt.

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Informationen

Diabetes

Unerkannter Diabetes Diabetes – auch Blutzucker genannt – ist die Volkskrankheit Nr. 1. In Deutschland gibt es etwa 5,7 Millionen Diabetiker. Schätzungen zufolge ist bei rund 2 Millionen Bundesbürgern die Krankheit noch nicht einmal erkannt. Die Folgeerkrankungen des Diabetes können dramatisch sein, wird die Krankheit zu spät erkannt, schlecht behandelt oder von den Erkrankten nicht ernst genommen (u.a. Schäden am Herzen, an den Augen und an den Nieren).

Prävention von Diabetes Beugen Sie vor mit einer gesunden Ernährung (zucker- und fettreduziert) und vor allem mit regelmäßiger Bewegung.

Erkennen von Diabetes Fragen Sie ihren Arzt, ob Sie möglicherweise zu einer Risikogruppe gehören (z.B. Übergewicht, Fettstoffwechselstörung), oder ob Sie schon einmal auf Blutzucker getestet wurden.

Umgang mit Diabetes Nehmen Sie an einer Diabetesschulung teil. Nur wer gut informiert ist, kann Risiken vermeiden. Je besser die Einstellung des Blutzuckers, umso geringer die Risiken der Folgeerkrankungen. Deshalb: Lassen Sie ihre Blutzuckerwerte mindestens 1 mal pro Quartal messen (evtl. regelmäßige Selbstmessung). Sprechen Sie ihren Arzt an auf die Möglichkeiten der Früherkennung von Nierenschäden.

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Demenz

Demente Menschen haben oft veränderte Verhaltensweisen. Wie sollen pflegende Angehörige reagieren? fragte Hansjörg Schaude vom sozialpsychiatrischen Dienst für alte Menschen (SOFA) in Nürtingen.

Hier die häufigsten Herausforderungen: „Mein Geldbeutel ist gestohlen worden“ Nehmen Sie Anschuldigungen nicht persönlich. Lassen Sie sich nicht auf eine Diskussion / Konfrontation ein. Machen Sie die Lieblingsverstecke ausfindig. Suchen Sie nicht selbst (sonst heißt es nachher, „das hast du dahin gelegt“). Wenn ihre Beziehung frei von Misstrauen ist, suchen sie den Geldbeutel gemeinsam. In Fällen von starkem Misstrauen prüfen Sie, ob jemand anderes die Geldangelegenheiten regeln kann. „Ich will nach Hause“ Gehen Sie auf die Erlebniswelt des Betroffenen ein. Nähern Sie sich seiner Realität. Finden Sie heraus, warum es für den Betroffenen so wichtig ist, nach Hause zu gehen. Greifen Sie die Sorge auf, die dahinter steht. Verweigerungs- oder Ablehnungsverhalten gegenüber Angehörigen oder Pflegepersonen Erzwingen Sie nichts. Vermitteln Sie Sicherheit.

SOFA Nürtingen, Tel: 07022/ 78 58 30 Alzheimer Sprechstunde im Gradmannhaus Ruit, Tel: 0711/ 44 20 72

Kinästhetik. Hilfe und Entlastung durch richtige Bewegung

Schon ein Kleinkind nutzt ganz selbstverständlich seine natürlichen Bewegungsressourcen aus, um vom Liegen über verschiedene Drehungen seines Körpers bis zum Sitzen, Krabbeln oder Stehen zu kommen.

Durch Krankheit oder Alter können verschiedene angeborene und erworbene Fähigkeiten vorübergehend oder für immer ausfallen. Dennoch bleiben die Gesetzmäßigkeiten unserer funktionalen Anatomie erhalten. Auch bei schweren Krankheiten gibt es Möglichkeiten, die gesunden Bewegungsanteile zu fördern und auszubauen. Und genau das ist das Ziel der sogenannten Kinästhetik. Kinästhetik ist ein Handlungskonzept, das lehrt, alle Sinne, insbesondere Berührungen und Bewegungen so zu benutzen, dass Patienten all ihre verbliebenen Fähigkeiten einsetzen können, um größtmögliche Selbstständigkeit zu leben. Dabei macht sich der Pflegende die natürlichen Bewegungsabläufe (zum Beispiel beim Aufstehen aus dem Bett) bewusst, nutzt und aktiviert sie bei dem Patienten. So wird unnötiges Heben und Tragen vermieden.

Der Begriff Kinästhetik: Er leitet sich ab von den Worten „Kinesi“ = Lehre von der Bewegung und „aethesia“ = durch Sinne wahrnehmen.

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